Bio-Pfad

Ausgangslage

Massentierhaltung, Überproduktion, verdichtete Böden, überdüngte Gewässer – das sind die Resultate unserer jahrzehntelangen verfehlten Landwirtschaftspolitik.
Der Trend zur Industrialisierung, zu immer grösseren, leistungsfähigeren Maschinen und immer mehr Grossvieh-Einheiten führt aber in die Sackgasse. Einerseits können landwirtschaftliche Nutzflächen die Bodenbelastung durch intensive Verwendung von Düngern und den Einsatz schwerer Maschinen kaum verkraften, andererseits entsteht dadurch eine unerwünschte Überproduktion sowohl von Milch wie Fleisch. Ausserdem hat die Massentierhaltung Qualitätseinbussen und Krankheiten zur Folge, welche medikamentös behandelt werden müssen. Hochleistungskühe liefern zwar mehr Milch, sind aber besonders anfällig auf Krankheiten. Mit ihrem übermässigen Gewicht verursachen sie zudem Trittschäden und begünstigen die Erosion. Auch ist es ein Unding, dass z.B. der Kanton Luzern mehr Schweine als Einwohner zählt. Durch Unmengen anfallender Jauche werden Bäche und Seen verunreinigt. Fische sterben, und Seen müssen wegen der Überdüngung aufwändig belüftet werden. Die Situation der Landwirtschaft muss neu aufgegleist werden. Es braucht eine andere, innovative Landwirtschaftspolitik, auch wenn sich der schweizerische Bauernverband immer noch dagegen sträubt.

Einige fortschrittliche Bauern sind praxisorientierte Vordenker und haben die alarmierenden Zeichen der Zeit erkannt. Sie haben bemerkt, dass die Energiebilanz nicht stimmt; dass sie mehr hineinstecken müssen, als letztlich als Ertrag resultiert. Sie sind auf Kraftfutter angewiesen, das sie teuer einkaufen müssen, bezahlen grosse Rechnungen für die häufigen Besuche des Tierarztes – und haben schliesslich Mühe, einen ausreichenden Ertrag zu erzielen. Sie fordern deshalb zum radikalen Umdenken auf – „ Zurück zur Natur “ – , erhalten aber noch wenig Gehör. Leider sind solch zukunftsorientierte, ökologisch ausgerichtete und innovative Betriebe noch Pioniere und somit in der Minderheit.

Bio-Lebensmittel sind Nahrungsmittel aus natürlicher Landwirtschaft. Die Produkte stammen aus ökologisch kontrolliertem Anbau, dürfen nicht gentechnisch verändert sein und werden ohne Einsatz von konventionellen Pestiziden und Kunstdünger angebaut. Umweltverträglich hergestellte Lebensmittel tragen zum Schutz unserer Natur bei. Bio-Lebensmittel verfügen über hohe Nährwerte, sind frei von Schadstoffen und tiergerecht produziert. Bio-Lebensmittel aus der näheren Umgebung und die damit verbundenen kurzen Transport- und Verteilwege tragen direkt zur Entlastung unserer Umwelt und zur wirtschaftlichen Stärkung der Biobetriebe bei. Zwar erwirtschaftet der Bauer auf diese Art weniger Ertrag und erzielt dadurch ein geringeres Einkommen. Da aber sein Aufwand markant geringer ist (er z.B. nicht auf kostentreibende Import-Kraftfutter angewiesen ist), bleibt ihm schliesslich mehr.

Was der Bauer mit der Natur erschaffen hat, wird nach biologischen Richtlinien sorgfältig weiterverarbeitet. „Wie die Arbeit, so die Verarbeitung“, ist dabei das Leitmotiv. Von der hohen Qualität profitiert der Konsument.

Idee

Ein Wandel und Umdenken in der Landwirtschaft ist notwendig. Neben nachhaltiger biologischer Produktion auf ökologischer Basis, muss Massentierhaltung durch artgerechte Tierhaltung abgelöst werden. Oberstes Ziel ist es, umweltverträglich zu handeln, und so zum Nutzen für Konsument, Produzent, Tier und Umwelt beizutragen.

Zielsetzung

Auf den Bio-Pfaden sollen die Teilnehmer sachdienliche Informationen und Einblicke in die biologische Produktion erhalten. Durch das Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen Natur, Ökologie und Produktion soll ein Umdenken zu umweltverantwortlichem Verhalten ausgelöst und die Biobauern  in ihrem Bestreben unterstützt werden.

Die breite Bevölkerung wird dadurch für die hohe Qualität von Bio-Produkten sensibilisiert und lernt die Vorzüge gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln kennen.

reNatour will auf Exkursionen über Land führen, zu Fuss oder mit dem Fahrrad und bietet dazu ein- bis mehrtägige Touren an. Im Sinne des „Sanften Tourismus“ werden dabei bekannte und auch weniger bekannte Landschaften durchstreift und einzelne Biobetriebe besucht. Den interessierten Teilnehmern wird ermöglicht, Biobetriebe im Kanton Luzern, deren Hofläden und Übernachtungsmöglichkeiten (bed and breakfast) kennenzulernen und dabei den Anbau biologischer Produkte und fortschrittliche, zukunftsweisende Tierhaltung zu erleben. Einzelne Betriebe verfügen über spezielle Angebote, z.B. Stallbesichtigungen, Labyrinthe oder Biotope.
Dadurch sollen Impulse zu eigenem, ökologisch wertvollem Handeln ermöglicht werden.

reNatour setzt auf Motivation und Engagement zum ökologischen Umdenken als Motor für eine zukunftsgerichtete, intakte Umwelt.